Abstract:

„Vorstellen“ vollzieht sich im Säuglingsalter als eine „leibliche“ Tätigkeit im Gesamtkontext der frühkindlichen Nachahmungsfähigkeit. Diese ist durch den „motorischen“ Mitvollzug zu beschreiben, in welchem eine vollständige Hingabefähigkeit an die Umgebung lebt. Sie bekommt im Zwischenmenschlichen eine besondere Qualität, welche D. N. Stern als ein dramaturgisch komponierten „Skript“ mit Phasen der Hingabe, des Erfülltwerdens und –seins und des Abwendens beschreibt. Diese Phasen schildert Rudolf Steiner auch für das „Erleben“ des geistigen Wesenskerns in der geistigen Welt vor einer neuen Inkarnation. Frühkindliches „Vorstellen“ in irdischen Verhältnissen kann dadurch als „Bild“ vorgeburtlichen Daseins verstanden werden.