Es ist die Aufgabe von Pädagogik und Heilpädagogik, Entwicklungsprozesse wahrzunehmen, zu beschreiben und zu begleiten. Die Waldorfpädagogik und -Heilpädagogik beziehen sich hier auf die Begriffe und Methoden der Phänomenologie im Sinne Goethes. Diese ermöglicht ein Verständnis von Ganzheitlichkeit, das nicht nur Wechselwirkungen beschreibt, sondern auch dazu befähigt, das ‚Ganze‘ in seinen diversen Ausdrucksformen und in deren Entwicklung wahrzunehmen. Der vorliegende Beitrag soll zeigen, dass das Prinzip von Ganzheitlichkeit und der Gedanke der Metamorphose im Sinne Goethes in relevante zeitgenössische psychologische und heilpädagogische Konzepte Eingang gefunden haben. Weiter wird deutlich, dass Impulse aus der Waldorfpädagogik und Heilpädagogik das Potential haben, diesen Ansatz weiter zu vertiefen, insbesondere auf dem Weg dahin, die Verbindung von körperlichen, seelischen, geistigen und sozialen Dimensionen menschlicher Existenz zu verstehen.
Abstract: