Steiner charakterisiert in den anthropologischen Entwürfen der Allgemeinen Menschenkunde und des Heilpädagogischen Kurses den Willen als unmittelbare, gehaltvolle Regsamkeit und nicht als abstrakte Umsetzungsinstanz von Konzepten oder Ideen. Er nimmt eine ideenrealistische Position ein: Ideen könnten in äußerer Form produktiv erscheinen, der Wille als Beziehungskraft zeitigte gehaltvolle Bezogenheiten. Während Konzepte in abständiger Weise bewusst würden, bliebe die unmittelbare Willensentfaltung unbewusst. Anhand von Beispielen wird diskutiert, wie diese anthropologischen Überlegungen und spezifische Unterrichtskonzepte der Waldorfpädagogik einen einheitlichen Reflexionsrahmen aufspannen, um pädagogische Praxis zu fassen und inhaltlich auszuloten.
Abstract: