Der Aufsatz geht dem Begriff des „Modellleibes“ nach, wie er im Heilpädagogischen Kurs von Rudolf Steiner aus dem Jahr 1924 eingeführt wird. Es werden Aspekte der pränatalen Phase und der ersten sieben Lebensjahre aufgeführt, die den Modellleib als Agens, Gegenstand, Bedingung und Ausgangssituation des menschlichen Lebens erläutern. Frühe Prägung und damit epigenetisch bedingte Veranlagungen können als Bestandteil des Vererbungs- und Modellleibes beschrieben werden. Ein Rückblick auf die Entwicklung der Vererbungslehre unterstützt die These, dass mit dem Begriff „Vererbungsleib“ von Rudolf Steiner hauptsächlich epigenetische Aspekte angesprochen sind. So wird ein Verständnis für die dialogische Wechselwirkung zwischen „Geistseele“ und Modellleib als Grundlage der kindlichen Entwicklung angelegt.
Abstract: